
Meine Qualifikationen
- M. Sc. Psychologie, Schwerpunkt: Klinische Psychologie und Dynamik menschlichen Verhaltens in Gruppen und Organisationen, Universität Kassel
- Heilpraktiker für Psychotherapie
Zertifizierungen
- Trainer für Stressbewältigung, Prof. Dr. Gerd Kaluza, GKM Institut für Gesundheitspsychologie
- Trainer für Resilienzförderung, Leibniz Institut für Resilienzforschung
- Gütezeichen „Beratung durch Psychologen“ des Berufsverbands Deutscher Psychologen, Berlin
Fortbildungen
- Burnout Prävention im Team und Betrieb, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Betriebliches Gesundheitsmanagement, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Stressbewältigung durch Achtsamkeit: MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction), Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Methoden der Motivation, Arbeitsorganisation sowie Selbst- und Zeit-Management, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Moderation von Gruppen im betrieblichen Gesundheitsmanagement und Rehabilitation, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Positive Coaching Tools, Robert Biswas-Diener
- Klinische Hypnose, Prof. Dr. Dirk Revenstorf, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Mental Training zur Förderung der Leistungsfähigkeit und Abbau von Blockaden und Ängsten, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
- Basiswissen Medizin für Psycholog*Innen, Deutsche Psychologen Akademie, Berlin
Meine beruflichen Stationen
2018 bis heute:
- Selbstständiger Psychologe mit dem Themenschwerpunkt Stress, Burnout und Resilienz
- Prävention und Behandlung von Burnout
- Resilienzförderung
- Beratung, Coaching, Workshops und Vorträge
- Akut-Interventionen bei psychischen Krisen
- Führungskräfteentwicklung
2018 bis heute:
- Freier Mitarbeiter im Programm FIGA (Frühzeitige Intervention Psychische Gesundheit) in Kooperation mit Betriebskrankenkassen und dem Caritasverband Darmstadt e.V.)
- Krisenintervention und Kurzzeittherapie für Mitarbeitende und Führungskräfte bei beruflichen oder privaten Krisen
- Schwerpunkt: Depressionen, Ängste und Burnout
2015 bis 2018:
- Psychologische Krisenintervention, Krisendienst Südhessen, Caritasverband Darmstadt e.V.
- Psychologische Krisenintervention
- Telefonische Beratung, Einzelbetreuung und Hausbesuche für psychisch erkrankte Menschen
- Telefonische Beratung für Mitarbeitende unterschiedlicher Unternehmen
- Anwenden von Stressbewältigungstechniken, Entspannungsverfahren und Methoden der psychologischen Krisenintervention
2012 bis 2015:
- Bezugsbetreuung im Haus Elim und im Schweizerhaus (Wohnheime für psychisch kranke Menschen), Caritasverband Darmstadt e.V.
- Bezugsbetreuung
- Leiten von psychoedukativen Gruppen
- Führen von Hilfeplangesprächen

Meine Mission
Häufig ist es der Leidensdruck eines Burnouts, der entsteht, wenn die eigenen Bedürfnisse zu lange missachtet und die eigenen Grenzen zu lange überschritten wurden, der eine Tür einen Spalt weit öffnet. Für viele Menschen ist ein Burnout die Krise, die dazu führt, dass sie sich selbst wieder näherkommen, ihren Forschergeist wieder entdecken, milder werden mit ihren Urteilen, weniger fordernd mit ihren Ansprüchen, verständnisvoller und sanftmütiger im Umgang mit sich selbst und anderen. Menschen auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen und diese Entwicklungen miterleben zu dürfen, ist, was mich für meinen Beruf begeistert und immer wieder zutiefst erfüllt.
Meine Aufgabe sehe ich darin, einen Fuß in diese Tür zu stellen und Menschen bei folgenden Aufgaben zu unterstützen:
- Ein besseres Verständnis ihrer eigenen Bedürfnisse, Neigungen und Fähigkeiten zu gewinnen und zu überprüfen, inwieweit diese in den unterschiedlichen Lebensbereichen Zeit, Raum und Erfüllung finden.
- Überprüfen, ob die Anforderungen, die in unterschiedlichen Lebensbereichen gestellt werden, angemessene Forderungen sind, die mit einem angemessenen Maß an Anstrengung und Engagement erfüllt werden können.
- Beurteilen, ob das eigene Handeln und die Lebensgestaltung mit den persönlichen Werten und Zielen übereinstimmt, sodass das eigene Handeln in genügend vielen Lebensbereichen und Situationen als sinnhaft und erfüllend erlebt werden kann.
- Bewerten, ob die Fähigkeit ausreichend ausgebildet ist, gut für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu sorgen, gute Entscheidung für das eigene Wohlergehen zu treffen, Grenzen zu setzen und eigene Interessen auch gegen Widerstände zu vertreten.
- Defizite in diesen Bereichen als wichtige persönliche Entwicklungsaufgabe zu verstehen, die Zeit, Raum und Engagement benötigen, um sich mit einer wohlwollenden Haltung sich selbst gegenüber, konstruktiv mit diesen auseinanderzusetzen und positive Veränderungen zu bewirken.

Mein Menschenbild
Wenn ich uns Menschen betrachte, sehe ich von Natur aus neugierige, erkundungsfreudige Wesen – die ihre Bedürfnisse, Neigungen und Interessen, Potenziale und Fähigkeiten gerne in spielerischer Auseinandersetzung mit der Welt entdecken und weiterentwickeln. Wir nutzen unsere Fähigkeiten gerne, um etwas Sinnhaftes und Bedeutendes zu bewirken. Wir streben nach Anerkennung und Wertschätzung für unsere Leistungen und Tugenden sowie nach Liebe dafür, wie wir sind.
Ist das Erreichte persönlich bedeutsam, sodass erledigte Aufgaben, bewältige Herausforderungen und erreichte Ziele persönliche Erfolge sind, sind wir stolz und zufrieden. Halten wir die unternommenen Anstrengungen für angemessen hinsichtlich dessen, was wir erreichen und das Erreichte für sinnvoll und bedeutsam, passt das, was wir tun zu dem, was wir sind. Achten wir unsere Bedürfnisse und damit uns selbst, lassen wir spontane Gefühle zu und offenbaren uns in Beziehung zu anderen Menschen. Trauen wir uns, uns an anderen zu reiben, um gemeinsam zu wachsen, dann wachsen wir in Übereinstimmung mit uns selbst und können langfristig beachtliche Anstrengung unternehmen, die uns erfüllen statt auszubrennen.
“Hierzu brauchen wir jedoch eine entwicklungsförderliche Umwelt, die uns die Sicherheit und Freiheit gibt, uns auszuprobieren und zu entfalten. In einer solchen Umwelt fühlen wir uns lebendig und sind motiviert, uns zu engagieren und tätig zu sein.”
Sind die beschriebenen Grundbedingungen nicht in ausreichendem Maß erfüllt, wird aus Vitalität Erschöpfung und aus der natürlichen Tendenz zum Tätigsein, erst eine Aversion und schließlich eine Angst vor dem Tätigsein. Die Aufgaben werden zu Gefahren, wenn Angst vor Fehlern und dem persönlichen Scheitern vorherrscht, statt der Lust sich auszuprobieren und seine Potenziale zu entdecken.
Gerät jemand in ein solches Umfeld mit einem Welt- und Selbstverständnis, das besagt, dass gerecht ist, was immer gefordert wird – dass es an den persönlichen Unzulänglichkeiten liegen muss, wenn es mit den vorhandenen Ressourcen nicht gelingt, gestellte Anforderungen gerecht zu werden – dass Bedürfnisse Schwächen sind und die Missachtung von Bedürfnissen eine Stärke – dann entsteht die Gefahr, sich beim Versuch, die erlebten Unzulänglichkeiten durch erhöhtes Engagement zu kompensieren zu verausgaben und sein wahres Selbst einem idealem Selbst zu opfern.
Über mich
In meiner Kindheit gab es für mich zwei Arten von Menschen. Die feinen Leute und uns. Die feinen Leute, das waren aus meiner kindlichen Perspektive die Familien, in denen die Eltern mit den Kindern in einem eigenen Haus zusammenlebten, schicke Kleidung trugen und ein schickes Auto fuhren, regelmäßig in den Urlaub flogen und gut in die Dorfgemeinschaft integriert waren. Wir hingegen, das waren meine damals mit Mitte 20 noch sehr junge Mutter und ich. Meine Mutter war, zumindest für unsere dörflichen Verhältnisse, eine Rebellin. Dafür langte es damals noch aus sich etwas unangepasster zu kleiden und lieber Blues und Rock zu hören als Schlager. Nun gut, vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun, dass sie ein Kulturzentrum leitete, in dem häufig Konzerte veranstaltet wurden, die ebenfalls nicht den Musikgeschmack der Dorfgemeinschaft trafen und viele bunte Menschen von außerhalb anlockten. Das alles führte dazu, dass wir bekannt waren als die, die anders sind. Entsprechend war die Unterteilung in die und wir erst einmal naheliegend.
Während meiner Kindheit und Jugend blieb diese Unterteilung, die mir damals noch nicht so deutlich bewusst war, bestehen. Erst später erkannte ich, dass es „die feinen Leute“ nicht gab. Dass der äußere Schein nicht wirklich aussagekräftig dafür ist, wie gut es wirklich läuft oder wie glücklich jemand ist. Ich musste auch erkennen, dass die bunten toleranten Menschen aus meiner Kindheit, teils gar nicht immer offen waren, sondern dass sie ebenfalls ihre Bezugsgruppe hatten mit der sie sich identifizierten und andere ablehnten. Ich musste zudem feststellen, dass all diese Gruppen gar nicht so homogen sind wie ich dachte. Eine Unterteilung in die und wir erschien nicht mehr sinnvoll und angemessen.
“Was mir aus dieser Zeit geblieben ist, ist die Erkenntnis, dass es das richtige Lebensmodell nicht gibt. Wir sind gut beraten uns den Raum zu schenken uns selbst zu entdecken und unseren eigenen Weg zu gehen.”
Es hat natürlich Vorteile sich einen Lebensentwurf von der Stange zu nehmen und sich da irgendwie reinzuzwängen. Der ist leichter zu finden und die anfänglichen Kosten sind nicht so hoch. Doch es ist wie bei einem Anzug von der Stange, er passt vielen gut genug, wenigen gar nicht, aber auch wenigen richtig gut. Oft braucht es nicht einen vollständig maßgeschneiderten Entwurf, sondern nur ein paar kleine Anpassung und das Teil sitzt. Das gilt auch für Lebensentwürfe. Und wie bei einem Anzug kommt es letztlich darauf an, dass wir uns darin wohlfühlen und er für uns und zumindest für einige andere auch gut aussieht, weil wir trotz aller wünschenswerter Selbstbestimmtheit keine Inseln sind.
Spannend fand ich herauszufinden, dass vielen Menschen ihr eigener Lebensentwurf nicht zu passen scheint, sie ihn aber tapfer weitertragen, wie ein zu enges Korsett, bis es ihnen gänzlich die Luft abschnürt und sie in Ohnmacht fallen. Der Sturz in Ohnmacht ist dann zugleich die Legitimation, das Korsett lockern zu dürfen, was sich unter normalen Umständen ja nicht geziemt.
Die logische Konsequenz dieser Erfahrungen war Psychologie zu studieren und Änderungsschneider für Lebensgestaltung zu werden. Wobei diese Analogie einen Haken hat. Letztlich schneidere ich nicht selbst, sondern unterstütze dabei. Ich bin daher eigentlich Lebensgestaltungs-Änderungsschneider-Assistent. Und manchmal helfe ich auch nur dabei das Korsett der Lebensgestaltung etwas lockerer zu schnüren.